🧭 Kurzbeschreibung / Einstieg

Ein Tag zwischen Geschichte und Gegenwart: Wir besuchen die beeindruckende Melrose Abbey, genießen veganes Essen im Herzen der Scottish Borders und bereiten uns auf den angekündigten Sturm Amy vor. Langsam kommen wir im Rhythmus Schottlands an – ruhiger, bewusster, gelassener.

📍 Melrose Abbey – Geschichte, Spiritualität und Stille

 

Die Melrose Abbey gehört zu den eindrucksvollsten Klosterruinen Schottlands. Gegründet wurde sie im Jahr 1136 von Zisterziensermönchen, die aus dem Kloster Rievaulx in Yorkshire nach Schottland kamen. Die Abtei spielte über Jahrhunderte eine zentrale Rolle in der Geschichte des Landes – nicht nur als religiöses Zentrum, sondern auch als Ort des Wissens und der Kunst.

Berühmt ist sie vor allem durch ein besonderes Relikt:

🕊 In einem kleinen, mit Blei ausgekleideten Kästchen soll das einbalsamierte Herz von Robert the Bruce, dem schottischen Nationalhelden, beigesetzt sein.

Heute ist die Melrose Abbey ein Ort der Ruhe – beeindruckend die Teile der Abbey, die noch erhalten sind. Aufgrund von Arbeiten zur Erhaltung der Ruine, sind derzeit nur wenige Bereich begehbar. Der Weg um die Abbey ist dennoch nicht weniger beindruckend.

Der Borders Abbey Way verbindet die vier großen Abteien – Jedburgh, Kelso, Melrose und Dryburgh – auf einer etwa 108 Kilometer langen Wanderroute.

Wer Zeit und Lust hat, kann Melrose als Start- und Endpunkt wählen. Die Strecke lässt sich in 4 bis 7 Tagen erwandern und bietet einen wunderbaren Einblick in die Landschaft der Scottish Borders.

 

🌬 Vorbereitung auf Sturm Amy

 

Schon am Nachmittag kündigte sich Sturm Amy an. Laut MetOffice wurden Windgeschwindigkeiten von über 120 km/h erwartet.

Im Ort blieb man gelassen – die Menschen hier sind solche Wetterlagen gewohnt. Wir dagegen waren vorsichtig: Unser Mercedes Vito ist kompakt, aber leicht, und ohne eigene Toilette wäre ein längerer Sturm draußen unangenehm geworden.

Wir fanden schließlich einen geschützten Platz, eingefasst von Mauern auf drei Seiten – perfekt, um den Sturm sicher zu überstehen. Ein Foto davon gibt’s leider nicht – aber der Platz bleibt unvergessen.

 

Vegan essen in Melrose – Genuss trotz Einschränkungen

 

Vegan, glutenfrei und ohne Soja zu essen, ist in Schottland manchmal eine Herausforderung – aber Melrose war eine positive Überraschung.

Im Café Eden, unweit der Abbey, fanden wir gleich mehrere Optionen:

    • glutenfreies, veganes Brot
    • Suppen und warme Speisen
    • separate Speisekarten für Veganer und Glutenfreie

Wir verglichen beide Karten, fanden Überschneidungen – und genossen ein wunderbares Lunch. Hier fühlt man sich nicht als Ausnahme, sondern willkommen.

Für alle ohne besondere Ernährungsvorgaben gibt es im Ort viele Cafés, Pubs und Restaurants. Melrose ist klein, aber gastfreundlich.

🌿 Fazit des Tages

Der Tag stand ganz im Zeichen der Entschleunigung.

Wir besuchten mit der Melrose Abbey einen der geschichtsträchtigsten Orte der Borders, bereiteten uns auf Sturm Amy vor und ließen uns im Café Eden kulinarisch verwöhnen.

Langsam stellte sich das Gefühl ein, wirklich angekommen zu sein – in Schottland und im Reisemodus.

💡 Tages-Tipp

Wer besondere Ernährungsgewohnheiten hat, sollte in schottischen Restaurants oder Cafés immer freundlich nachfragen.

Oft findet sich etwas Passendes – und die Gastfreundschaft macht vieles möglich.